Die Konservierung: Wie schwefeln wir unseren Met?
Grundsätzliches zum Schwefeln
Das Schwefeln wird oft als „Enfant terrible“ der Weinherstellung betrachtet. Viele glauben, dass es schlecht und gefährlich ist und dass ein Met ohne Schwefel immer besser schmeckt. Aussagen wie „In meinem Met kommt kein Schwefel rein“ habe ich oft gehört. Aber was steckt wirklich hinter dem Schwefeln?
Beim Schwefeln handelt es sich um die Zugabe von Kaliumdisulfit (E224), meist nach der Gärung. Kaliumdisulfit wird in der Lebensmittelindustrie als Konservierungsstoff, Antioxidationsmittel und Farbstabilisator verwendet. Jedes legale Weinprodukt auf dem Markt ist mit Kaliumdisulfit behandelt. In der modernen Winzerei gilt es als „Wundermittel“. Kaliumdisulfit wird vom Körper innerhalb von 24 Stunden vollständig ausgeschieden. Ob sich der Geschmack des Mets durch das Schwefeln verändert, ist nicht wissenschaftlich bewiesen und bleibt daher Geschmackssache.
„Oh man, das wird Kopfschmerzen geben!“
Oft wird das Schwefeln auch mit Kopfschmerzen in Verbindung gebracht. Tatsächlich hat ein gesunder Mensch ohne Enzymmangel keine Kopfschmerzen durch den Schwefelgehalt. Meist sind es Amine oder Begleitalkohole (wie Fuselalkohole), die für Unwohlsein verantwortlich sind. Ich selbst trinke meinen Met nur in Maßen (und das nicht in übermäßigen Mengen) und habe noch nie Kopfschmerzen dadurch bekommen.
Vorteile der Schwefelung:
- Schutz vor Farbveränderungen
- Verhindert geschmackliche Veränderungen
- Schützt vor Weinkrankheiten (mikrobizide Wirkung)
- Verlangsamt den Alterungsprozess
- Unterstützt den fruchtigen Geschmack
Das Ziel bei der Schwefelung ist es, nur die notwendige Menge an Schwefel in unserem Met zu haben. Wir sollten uns daher an die empfohlenen Mengenangaben halten.
Es steht jedem frei, ob er seinen Met schwefeln möchte oder nicht. Wenn man den Met nicht schwefelt, sollte er innerhalb von zwei Jahren konsumiert werden. Die Vorteile des Schwefelns liegen hauptsächlich in der verlängerten Haltbarkeit sowie dem Schutz von Farbe und Geschmack.
Der richtige Zeitpunkt für die Schwefelung
Es ist entscheidend, den richtigen Zeitpunkt für das Schwefeln zu wählen. In der Regel sollte man den Met erst dann schwefeln, wenn die Hefe vollständig abgestorben ist und keine Nachgärung mehr zu erwarten ist. Weitere Details dazu findest du im Kapitel „Nachgärung“.
Wie wird der Met geschwefelt?
Das Schwefeln ist ein einfacher Prozess. Laut Packungsbeilage wird in der Regel 1 g Kaliumdisulfit auf 10 Liter Wein oder Met zugesetzt. Nach der Zugabe sollte der Met gut gemischt werden, damit das Kohlendioxid entweichen kann, und danach lässt man den Met ruhen.
Meine Erfahrung: Präzisionswaage empfohlen
Da nur eine kleine Menge Kaliumdisulfit benötigt wird, ist eine Präzisionswaage sehr empfehlenswert. Zu Beginn habe ich mit einer normalen Küchenwaage gearbeitet und wahrscheinlich zu viel Kaliumdisulfit verwendet. Der Met schmeckte zwar normal und hatte keine negativen Nebenwirkungen, aber ich denke, dass es trotzdem wichtig ist, die richtige Menge zu verwenden.